Dyoniz Kindata
Verleihung des DAAD-Preises, von links: Vizepräsidentin Prof. Dr. Nina Nestler, Dyoniz Kindata und Präsident Prof. Dr. Stefan Leible
Herr Dyoniz Kindata, der 2022 seinen Master in African Verbal and Visual Arts an der Universität Bayreuth abgeschlossen hat, überzeugte durch seine studentischen Leistungen und sein soziales Engagement.
Der gebürtige Tansanier kam 2019 mit einem Stipendium des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes nach Bayreuth. Hier setzte er sich für die Vermittlung zwischen Kulturen ein. Dabei halfen ihm seine Sprachkenntnisse: Französisch, Englisch, Swahili und Deutsch. 2022 übersetzte er bei einem Workshop des Bildungswerkes der Bayerischen Wirtschaft für eine tansanische Delegation, 2020 und 2021 gab er Swahili-Kurse für die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit wie auch für das Netzwerk Deutsch-Tansanische Partnerschaft. All diese Kurse (zusammen mit dem Swahili-Tutorium in Bayreuth) zeugen von seiner Sprachkompetenz aber auch seinem Engagement, da er diese Kurse zusätzlich zu seinem Studium gab.
Besonders hervorzuheben ist noch sein Engagement für die Model African Union (MAU). 2020 und 2021 wurde er zudem zum Präsidenten der Association Model African Union in Bayreuth gewählt, einem seit 2015 wachsenden Verein Studierender, der sich mit soziopolitischen Fragen Afrikas kritisch auseinandersetzt. Der Präsident der MAU hat mit einem Komitee eine Vielzahl organisatorischer Aufgaben zu übernehmen, vor allem mit Institutionen (wie Hochschulen, der Afrikanischen Union, etc.) zu korrespondieren, um Sprecher*innen zu gewinnen. Der MAU wurde es vor allem unter Herrn Kindatas Präsidentschaft ein besonderes Anliegen, der deutschen Öffentlichkeit Afrika und afrikabezogene Themen näher zu bringen, so z.B. durch Besuche an Bayreuther Schulen.
Dyoniz Kindata setzte sich vorbildlich für andere Studierende ein, übernahm die Rolle des Studiengangsprechers, kümmerte sich um Erasmusstudierende und vermittelte in Fällen von Rassismusvorwürfen. Mit dem Thema des Rassismus und (deutschen) Kolonialismus setzte er sich auch in seinem Studium auseinander. In seiner aufwendigen Master-Arbeit wagte er sich an die nahezu unerforschte Swahili-Reiseliteratur aus der Frühzeit der deutschen Kolonialzeit in Ostafrika und arbeitete dazu deutsche und swahilisprachige Archivquellen auf. Sein KAAD-Stipendium, seine Vorträge, das Fellowship innerhalb des VW-Projekts Recalibrating Afrikanistik und nicht zuletzt die Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leuphana-Universität Lüneburg, die er im Oktober angetreten hat, sprechen schon jetzt von seinem wissenschaftlichen Erfolg.