Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk
Verleihung der Ehrensenatorwürde, von links: Prof. Dr. Stefan Leible, Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk
Die Universität Bayreuth verlieh Professor Dr. med. Bernd Kleine-Gunk im Rahmen der 49. Akademischen Jahresfeier am 27.11.2024 die Würde eines Ehrensenators. Geehrt wurde der Osteologe, Kunstssammler und -stifter Kleine-Gunk für seinen bedeutenden Einfluss auf die Förderung und Sichtbarmachung der Arbeit von zeitgenössischen afrikanischen Kunstschaffenden und sein tatkräftiges Engagement im Bereich der Vermittlungsarbeit für kunst- und wissenschaftskonnotierte Themen.
Wem der Name Prof. Dr. med. Kleine-Gunk spontan nichts sagen sollte, dem sei ein Blick in das eigene Bücherregal, analoge oder digitale Buchhandlungen empfohlen. Nicht nur bei den Ratgebern aus der Reihe des renommierten Gräfe und Unzer-Verlages wird man 100 prozentig fündig. „Verjünge Deine Gene“, „Scheinfasten – das Rezeptbuch“, „15 Jahre länger leben“ , „Entspannt durch die Wechseljahre“ sind nur einige Beispiele für Bestseller-Titel aus der Feder Kleine-Gunks, die den Zeitgeist treffen.
Prof. Dr. med. Kleine-Gunk, der Autor und Arzt, dem bei weitem nicht nur Frauen vertrauen. Zu Recht: Prof. Kleine-Gunk ist Leitender Arzt der Gynäkologie am Metropol Medical Center in Nürnberg. Zudem ist er Ernährungsmediziner und Facharzt für Osteologie, also gegen Knochenstoffwechselerkrankungen. Sein fachwissenschaftliches Interesse gilt darüber hinaus - wie schon zu beweisen war - aber besonders der Anti-Aging Medizin. Seit 2009 ist er Präsident der German Society of Anti-Aging Medicine und weltweit anerkannter Experte innerhalb dieses Fachgebietes.
Dabei zeigt er auch nach unzähligen Auftritten auf Kongressen, in Funk und Fernsehen selbst keine sichtbaren Abnutzungserscheinungen. Seine Energie und Überzeugungskraft sind vielmehr ansteckender als jede Pandemie. Auch deshalb waren wir glücklich, ihn schon zweimal als Referenten unseres Vortragsreihe „Bayreuther Stadtgespräche“ gewonnen zu haben. Dieses hat sich den allgemeinverständlichen Wissenstransfer zu aktuellen und/oder gesamtgesellschaftlich virulente Themen zur Aufgabe gemacht. Zuletzt hat er dort einen differenzierten Blick auf den Transhumanismus geworfen und Mensch-Technik-Verschmelzungen vor dem Hintergrund der bestehenden Möglichkeiten aber eben auch ethisch kritisch beleuchtet.
Die vielschichtige Persönlichkeit Professor Kleine-Gunk hat aber auch noch eine weitere, faszinierende Facette. Bereits während seines Medizinstudiums in Münster und Essen entwickelte er ein lebhaftes Interesse für Kunst und Kunstwissenschaft. Als er Ende der 1980er Jahre für fast drei Jahre als Entwicklungshelfer nach Simbabwe ging, um dort ein Krankenhaus zu leiten, begann er die Vielfalt der Gegenwartskunst von afrikanischen Kunstschaffenden vor Ort zu entdecken. Seitdem reiste Prof. Kleine-Gunk immer wieder in verschiedene Regionen Afrikas. In mehr als zwei Jahrzehnten hat der aus dem Ruhrgebiet stammende Gynäkologe systematisch zeitgenössische Kunst aus verschiedenen Regionen Afrikas zusammengetragen. Heute zählt seine Sammlung von weit mehr als 800 Werken zu den bedeutendsten Sammlungen in Europa. Kleine-Gunk war begeistert von den Künstlerinnen und Künstlern, denen er in Afrika begegnete, aber umso tiefer enttäuscht von der Ignoranz, die er anschließend in Deutschland erlebte, sobald er Unterstützung für die Idee zur Ausstellung von Werken afrikanischer Kunstschaffenden zu gewinnen suchte. Im Iwalewahaus der Universität Bayreuth traf er auf die kunstsinnige Offenheit, die anderen musealen Einrichtungen fehlte. Seit den 2000ern sind Werke aus dem vielfältigen Sammelbestand Kleine-Gunks immer wieder Bestandteil verschiedener vielbeachteter Ausstellungen im Iwalewahaus und inzwischen auch weit darüber hinaus. Seit 2014 lässt Professor Kleine-Gunk Teile seiner einzigartigen Sammlung sogar über jährliche Zustiftungen als Dauerleihgaben in den Sammlungsbestand des Iwalewahaus an der Universität Bayreuth einfließen. Anfänglich mit Unterstützung der Oberfrankenstiftung, der hier ebenso herzlich gedankt sei wie der heute unterstützenden Universitätsstiftung. Die großzügigen Überlassungen von Kunstobjekten, darunter sowohl Gemälde als auch Skulpturen, umfassen Werke inzwischen weltweit renommierter afrikanischer Künstlerinnen und Künstler.
Exemplarisch seien El Anatsui, Susanne Wenger, Twins Seven Seven, Cheri Samba, Mulala Landry, George Lilanga, Jak Katarikawe, Zachariah Mbutha und Richard Onyango genannt.Über die Zustiftung „Kleine-Gunk“ kamen bisher insgesamt 271 Objekte in die Sammlung Iwalewahaus und fügen sich dank der kenntnisreichen Auswahl in Absprache mit dem Iwalewahaus optimal in das künstlerische und wissenschaftliche Profil des Hauses ein.Dabei ist es der ausdrückliche Wunsch des Zustifters, dass die Bilder und Skulpturen nicht allein mithilfe moderner Museumstechniken aufbewahrt und geschützt werden, sondern auf Dauer einem breiten Publikum zugänglich sind, das weltweit noch zu wenig Möglichkeiten hat, sich mit der eindrucksvollen modernen Kunst von afrikanischen Kunstschaffenden auch außerhalb des Kontinents auseinanderzusetzen. Besuchen Sie gerne die aktuell im Iwalewahaus gezeigte Ausstellung zu Werken von Twins Sevens Seven, um eine faszinierende Künstlerpersönlichkeit und Zustiftungen aus der Sammlung Kleine-Gunks zu entdecken. Ein wichtiges Ziel der sich an eine interessierte Öffentlichkeit richtenden Ausstellungsarbeit ist die Vermittlung der Tatsache, dass es DIE afrikanische Gegenwartskunst nicht gibt und die künstlerischen Ausdrucksformen so vielfältig wie der Kontinent und die heutigen auch technischen Möglichkeiten sind.Die Universität Bayreuth ist Prof. Dr. med Kleine-Gunk für seinen bedeutenden Einfluss auf die Förderung und Sichtbarmachung der Arbeit von zeitgenössischen afrikanischen Kunstschaffenden und sein tatkräftiges Engagement im Bereich der Vermittlungsarbeit für kunst- und wissenschaftskonnotierte Themen zu großem Dank verpflichtet und verleiht ihm heute die Würde eines Ehrensenators. Wir gratulieren herzlich!