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Gesamtuniversitäre Preise

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Dr. Veronika Künkel

Charakterisierung des Preises 

Der „Bayreuther Lehrpreis für digital unterstützte Lehre“ wird seit dem WS 2017/2018 vergeben. Mit diesem Lehrpreis möchte die Hochschulleitung Lehrende mit besonderem Engagement für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen mit digitalen Ressourcen auszeichnen. Alle Lehrenden können sich eigenständig oder nach Aufforderung für diesen Preis mit der Darstellung ihrer durchgeführten Lehr-Lernszenarien mit digitalen Ressourcen bewerben. Die Auswahl einer Preisträgerin bzw. eines Preisträgers erfolgt durch ein sechsköpfiges Gremium mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Hochschulleitung, dem Zentrum für Hochschullehre (ZHL), dem StuPa sowie der Servicestelle für Chancengleichheit. 

Würdigung der Leistung 

In diesem Jahr wird Frau Dr. Veronika Künkel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Interkulturelle Germanistik an der Fakultät IV, mit dem „Bayreuther Lehrpreis für digital unterstützte Lehre“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung bezieht sich auf ihre Lehrveranstaltung mit dem Titel „Sprache – Kultur – Kommunikation. Einführung in die interkulturelle Linguistik“, und wurde als Teil des Grundlagenmoduls im BA-Studiengang Interkulturelle Germanistik wöchentlich im WS 2023/24 durchgeführt. Der Kreis der Teilnehmenden setzte sich aus 20 BA-Studierenden der UBT zusammen. Als große Besonderheit und Herausforderung kamen jede zweite Woche 15 weitere Germanistikstudierende (v.a. M.A.) von der Zhejiang Universität aus Hangzhou/VR China mit deren Dozentin über das Videokonferenzsystem von Teams hinzu. Die Lehrveranstaltung wurde folglich zu den entsprechenden Terminen gemeinsam mit Studierenden aus China in hybrider Form abgehalten.

So konnten die gemeinsame (interkulturelle) Arbeit an interkultureller und kulturwissenschaftlicher Linguistik einschließlich des Austauschs über die je spezifischen Blickwinkel auf die Gegenstände, den daraus resultierende Fragestellungen und deren lebensweltliche Relevanz realisiert werden. In didaktisch-methodischer Hinsicht wurde zudem das klassische Präsenzseminar um Blended-Learning-Komponenten sowie E-Tandems ergänzt, was die Reziprozität und Lernerautonomie erhöhte. Konkret trafen sich dazu zwei bis drei Studierende aus Bayreuth und Hangzhou auch außerhalb der Seminarsitzungen, um unter Zuhilfenahme verschiedener digitaler Kommunikationsmittel (v.a. Videokonferenzen, aber auch Text-/Sprachnachrichten über Teams, Zoom, WhatsApp, WeChat, etc.) über die Textgrundlagen und Lesemethoden zu sprechen. Dadurch wurde eine selbstständige und bedarfsorientierte Vertiefung von Inhalten sowie ein breiterer Blick auf Lernstile, wissenschaftliche Fragestellungen und deren alltägliche Relevanz für die Studierenden ermöglicht und gefördert. Durch eine starke Aufgaben- und Projektorientierung für die Zusammenarbeit im E-Tandems konnten gemeinsam Referate oder Protokolle erarbeitet werden. Zusätzlich wurden von einer E-Tutorin Online-Aufgaben zur gemeinsamen Bearbeitung im Tandem entwickelt. Die Umsetzung erfolgte mit verschiedenen digitalen Tools (Padlet, Canva, Flinga, etc.).

Veronika Künkel hat im Rahmen ihrer Lehrveranstaltung explizit den Ansatz des Virtual Exchange verfolgt und konnte somit auch den Gedanken des Leitbildes der UBT entsprechen, wonach u.a. über die länderübergreifende Kommunikation eine „Kultur der Vielfalt im Denken und Handeln“ zu fördern ist und „international Impulse zu geben“ sind. Zusätzlich entspricht es der Internationalisierungsstrategie 2030, da mit diesem Ansatz eine globale Vernetzung der Lehre erreicht wurde.

Die Studierenden von der UBT und der Universität Hangzhou haben die Lehrveranstaltung ganz überwiegend sehr positiv evaluiert. Ganz besonders positiv hervorgehoben wurde der kulturelle Austausch, die Perspektivenvielfalt sowie die guten und interessanten Aufgaben sowie das gemeinsame und voneinander lernen. Verbesserungswünsche gab es in den Bereichen der Einbindung während der hybriden Seminarsitzungen, Unterstützung der Technik sowie dem Umgang mit dem Zeitunterschied zwischen China und Deutschland.

Frau Veronika Künkel hat mit ihrer Lehrveranstaltung beispielhaft aufgezeigt, wie hervorragende Lehre mit digitalen Ressourcen auf internationaler Bühne über ländergrenzen hinweg funktionieren kann, so dass ein erheblicher Mehrwert für die Studierenden besteht.

Mit dem Lehrpreis und der damit verbundenen Dotierung (1.000,00 € und Finanzierung einer E-Tutorin/eines E-Tutors für 5 Monate) wird Frau Veronika Künkel darin unterstützt, Optimierungsmöglichkeiten für die Lehrveranstaltungen in den kommenden Semestern umzusetzen. Wir wünschen ihr viel Erfolg dabei!

Wichtige Stationen des Lebenslaufs 

Dr. Veronika Elisabeth Künkel studierte von 2006 bis 2012 an der LMU München die Fächer Deutsch als Fremdsprache, Europäische Ethnologie und Sinologie. Anschließend arbeitete sie als freiberufliche DaF-Lehrerin. Seit Oktober 2015 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Interkulturelle Germanistik der Universität Bayreuth, wo sie 2019 promoviert wurde. Ihre Doktorarbeit veröffentlichte sie 2021 unter dem Titel Kulturwissenschaftlich-interkulturelle Linguistik. Kommunikationstheoretische Grundlegungen, interkulturelle Dimensionen und fremdsprachendidaktische Perspektiven. 2023 erhielt sie dafür den Preis der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik für jüngere Forscherinnen und Forscher


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