Dr. des. Alexander Brödner
Würdigung der Leistung
Die Studierenden der kulturwissenschaftlichen Fakultät haben dieses Jahr Dr. des. Alexander Brödner aufgrund seiner sehr guten Lehre für den „Universitätspreis für herausragende Lehre der Universität Bayreuth“ vorgeschlagen. Ausgehend von der sehr hohen Begeisterung der Studierenden für seine Lehre, wurden vielfältige Begründungen vorgelegt. In einem fakultätsübergreifendem Auswahlgremium wurde ihm der „Goldene Rabe“ schließlich auch zugesprochen.
Alexander Brödner wird eine beispiellose Nähe zu seinen Studierenden, ein außerordentliches Engagement für die Lehre und eine sehr gute fachliche Expertise im Bereich Kontinentalphilosophie attestiert. Ein Beispiel für Herrn Brödners Verständnis von Lehre stellt sein Seminar „Sozialphilosophische Positionen zum Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft“ in diesem Semester dar. Es findet explizit außerhalb vom Campus als Blockseminar in einer gemeinsamen Unterkunft statt, damit alle Beteiligten sich noch intensiver austauschen und diskutieren können, als es in einem Seminarraum wöchentlich möglich wäre. Eine Zielsetzung von Herrn Brödner ist dabei, die Studierenden besser kennenzulernen und ein besseres Verständnis für sie zu entwickeln. Zudem lebt die Philosophie ja von der Diskussion und dem Austausch. Der Preisträger sieht seine Rolle als Dozent folglich auch eher als eine Art Moderator, wodurch die Eigenbeteiligung der Studierenden erhöht werden kann. Die Studierenden fühlen sich vor dem Hintergrund dieses Rollenverständnisses eher verpflichtet und motiviert, mitzumachen und die Diskussionen auch einmal selbst zu leiten. So wird eine reine Frage/Antwort-Runde vermieden.
Für die Auswahl zukünftiger Seminarthemen fragt Herr Brödner auch Studierenden nach ihren Wünschen, beispielsweise bei einem gemeinsamen Mensabesuch. Bei einem entsprechenden Gespräch ist auch die Idee für ein Seminar außerhalb des Campus entstanden. Trotz aller Berücksichtigung von Wünschen und flacher Hierarchien in der Lehrgestaltung, bewahrt sich Herr Brödner einen neutralen Blick und eine klare Professionalität, wenn es um die Bewertung und die fachlichen Inhalte des Studiums geht.
„Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information“, sagte einmal Albert Einstein zu seiner Definition von herausragender Lehre. Dr. des. Alexander Brödner erfüllt dies auf zwei Weisen: Einerseits bringt er vielfältige Erfahrung aus seinen bisherigen Tätigkeiten mit, andererseits lässt er seine Studierenden auch erfahren, wie man Philosophie hautnah miterleben kann. Diese auch emotionale Dimension des Lernens kommt durch einige Kommentare von Studierenden seines Seminars „Philosophie und Politik Hannah Arendts“ besonders gut zum Ausdruck: „Unvergesslich“, „mitreißend“ und „einfach nur Hammer“.
Wichtigste Stationen des Lebenslaufes
Dr. des. Alexander Brödner, geboren 1989 in Werdau, nahm 2008 zunächst ein Studium der Physik und Philosophie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf. Dieses schloss er, ergänzt durch ein Auslandsjahr an der Staatlichen Lomonossov-Universität in Moskau, im Jahre 2011 an der Freien Universität Berlin ab. Dort folgte ein Master of Arts in Philosophie (Abschlussnote: 1,0). Seine Promotion begann Dr. des. Alexander Brödner im Oktober 2015 mit Prof. Dr. Georg W. Bertram (FU Berlin) als Erstbetreuer, im Februar dieses Jahres schloss er sie ab. Beide Ausbildungsabschnitte an der FU Berlin ergänzte er jeweils um einen längeren Aufenthalt am Department of Philosophy der University of Chicago. Seit Oktober 2018 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sozialphilosophie der Universität Bayreuth, wo er mit Wirkung vom Januar 2019 die Lehrvertretung für Prof. Dr. Niels Gottschalk Mazouz übernommen hat.