Anna Bertels (mit Luisa Altherr)
Würdigung der Leistung
Den dritten Platz des Nachhaltigkeitspreises der Universität Bayreuth für Abschlussarbeiten erhielten Anna Bertels und Luisa Altherr für ihre Masterarbeit zum Thema „Ökologische Nachhaltigkeit im Profifußball – Differenziertes CO2-Assessment am Beispiel der TSG Hoffenheim“. Betreuer der Arbeit war Prof. Dr. Peter Kuhn des Lehrstuhls Sportwissenschaft III.
In Ihrer Masterarbeit beschäftigen sich Frau Bertels und Frau Altherr mit den Fragen, auf welche Art und Weise Profifußballvereine ihre im Saisonverlauf anfallenden CO2-Emissionen einheitlich quantifizieren können und wie viele CO2-Emissionen insgesamt im Rahmen der Saison 2019/20 bei dem Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim entstanden sind.
Angesichts der sich verschärfenden Umweltproblematik und der damit einhergehenden zunehmenden Relevanz der ökologischen Nachhaltigkeit steigen die Erwartungen der Gesellschaft an Unternehmen und Fußballvereine, ihre Geschäftstätigkeiten umweltfreundlich zu gestalten. Jedoch verursacht gerade der Profifußball erhebliche Mengen an Treibhausgasen, die mitverantwortlich für den Klimawandel sind. In Deutschland versuchen viele Vereine bereits, diesem Problem mit einzelnen Maßnahmen entgegen zu wirken. Bisher fehlen allerdings einheitliche Kennzahlen, die die ökologischen Auswirkungen quantifizierbar machen.
Um diese Lücke zu schließen entwickelten Frau Bertels und Frau Altherr in ihrer Arbeit einen Bilanzierungsrahmen zur Messung von CO2-Emissionen von Vereinen der deutschen Fußball-Bundesliga. Auf Basis dieses Bilanzierungsrahmens wird anschließend ein CO2-Assessment für den Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim durchgeführt. Als Datengrundlage für die Erhebung dienen vereinsinterne Aktivitätsdaten sowie eine Online Umfrage zur Fanmobilität unter den Mitgliedern der TSG. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Herren-Profimannschaft hochgerechnet auf die Saison 2019/20 in ausgewählten Emissionskategorien 1.278,65t CO2e verursacht hat. Unter zusätzlicher Berücksichtigung der fußballspezifischen Kategorie der Fanmobilität ergibt sich ein CO2-Fußabdruck von 3.997,28t CO2e.
Der entwickelte Bilanzierungsrahmen stellt eine Orientierungshilfe für ein erstmaliges CO2-Assessment dar. Langfristig gesehen schafft er nicht nur eine vereinsinterne Nachvollziehbarkeit der eigenen CO2-Emissionen, sondern auch Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen den Bundesligisten.
Wichtigste Stationen des Lebenslaufs
Anna Bertels (geb. 1995) hat im Bachelor und Master Sportökonomie an der Universität Bayreuth studiert. Nach Abgabe ihrer Masterarbeit im Mai 2020 ist in München in das Berufsleben gestartet. Frau Bertels arbeitet mittlerweile als Junior Consultant bei der iic solutions GmbH.