Sarina Spiegel
Verleihung des Nachhaltigkeits-Preises, von links: Vizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Tittlbach, Anna Krombacher, Sarina Spiegel und Präsident Prof. Dr. Stefan Leible
Würdigung der Leistung
Den dritten Platz des Nachhaltigkeitspreises der Universität Bayreuth für Abschlussarbeiten erhielt Sarina Spiegel mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema „Barriers and Challenges of the Implementation of Nature-based Solutions in German Cities and How to Overcome Them“. Betreuende der Arbeit waren Herr Professor Dr. Martin Leschke, Professor für Volkswirtschaftslehre V insb. Institutionenökonomik an der Universität Bayreuth, sowie Frau Dr. Valerie Graf-Drasch vom Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT.
Die rasant wachsende Bevölkerung sowie steigenden Urbanisierung führt dazu, dass bis 2050 knapp 70% aller Menschen in Städten leben werden. Die zunehmend dichter bebauten Städte werden dabei mit Herausforderungen konfrontiert wie Stadthitze, Luftverschmutzung, Wassermangel und abnehmender Lebensqualität für die in der Stadt lebenden Menschen.
Hier setzt die Bachelorarbeit von Frau Spiegel an. Im Rahmen ihrer Arbeit hat Frau Spiegel das Konzept der sogenannten „Nature-based Solutions“ (NbS) beleuchtet. NbS stellen ein zukunftsweisendes urbanes Konzept dar und zielen darauf ab durch lokal angepasste, ressourceneffiziente und systematische Eingriffe Natur in der Stadt zu integrieren (z.B. über grüne Korridore und innerstädtische Feuchtgebiete). Dabei sorgt das Mehr an „grün“ und „blau“ in der Stadt nicht nur für eine geringere innerstädtische Temperatur, bessere Atemluft und eine größere Biodiversität, sondern befriedigt auch die Bedürfnisse der Menschen nach mehr Natur und verbessert ihre Gesundheit.
Als Ergebnis der Arbeit zeigt Frau Spiegel, welche Barrieren es bei der Implementierung von NbS gibt und wie diese überwindet werden können. Zur Bearbeitung der Fragestellung führte Frau Spiegel Interviews, die sie mittels der PESTEL-Analyse auswertete. Frau Spiegels Analysen ergaben, dass es auf jeder der sechs untersuchten PESTEL-Ebenen Barrieren gibt (z.B. Nicht-Einbeziehung der lokalen Bevölkerung). Basierend auf den identifizierten Herausforderungen zeigt Frau Spiegel konkrete Handlungsempfehlungen für deren Überwindung auf, wie z.B. die stärkere Nutzung (digitaler) Technologien, um z.B. mittels „Gaming“-Ansätzen die Zivilbevölkerung und die Natur emotional stärker zu verbinden.
Die erzielten Ergebnisse stellen eine wichtige Grundlage dar, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen und Praktiker*innen dabei zu unterstützen das vielversprechende Konzept der NbS zu nutzen und somit substanziell zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitszeile beizutragen.
Wichtigste Stationen des Lebenslaufs
Sarina Spiegel, geboren im Jahr 1998, studierte von Oktober 2018 bis März 2022 „Internationale Wirtschaft und Entwicklung“ an der Uni Bayreuth. Neben ihrem Interesse für Nachhaltigkeit liegt Frau Spiegel das Thema Proaktivität am Herzen: Im Sommer 2020 gründete sie das Startup „Mundvoll“ und wurde im Folgejahr in die Bayerische EliteAkademie aufgenommen. Seit Herbst 2022 studiert Frau Spiegel „Politics and Technology“ an der Technischen Universität München.